Freitag, 1. April 2011

Das Spielzeugauto

eine Geschichte aus der ersten Zeit... Das Spielzeugauto »Nein! Lasst mich los!«, schrie die kleine Britta. »Ich will das nicht!« Verzweifelt versuchte sie sich zu befreien. Sie spürte wie die groben Männerhände sie an ihren Schenkeln begrapschten und Panik flammte in ihr auf. »Mach´s nicht noch schlimmer und halt deine Klappe!«, grinste einer der Kerle diabolisch. Er roch nach Alkohol, Qualm und Schweiß. »Will die Kleine nicht?«, fauchte eine Stimme von hinten. »Dann ist es jetzt so weit! Ruft ihren Vater an!« »Nein, bitte lasst meinen Papa in Ruhe«, schluchzte Britta, Tränen rannen ihr über das kleine, weiße Kindergesicht. »Aber wenn uns dein Vater keine kleine Entschädigung überweist, können wir nicht garantieren, dass dir nichts zustößt.«, zuckte der Kerl mit den Schultern und setzte einen mitleidenden Gesichtsausdruck auf. »Was soll das?«, brummte die andere Stimme. »Werden wir jetzt weich? Nein! Macht weiter! Sie muss ihren Vater anflehen, dass er sie hier von erlöst!« Verärgert blickte er auf das Kind. Für seinen guten Fang konnte er sich nur beglückwünschen. Das Mädchen war vielleicht 11 oder 12, hatte eine zierliche Figur, weiche Haut und ein engelsgleiches Gesicht, das von Tränen bedeckt war. Er ergötzte sich an diesem Anblick und ließ nicht zu, dass seine Männer jetzt aufhörten. Er hielt ihr ein Handy vor den Mund und sobald sie das »Ja bitte?« ihres Vaters hörte schrie sie mit voller Kraft: »Papa, HILFE!!!« »Kind, was ist denn los? Ist etwas passiert? Bist du nicht in der Schule?« »Nein«, schluchzte Britta »Nein!!« »Hör auf zu flennen, kleine Göre«, knurrte einer der Männer in ihr Ohr und umfasst ihre Taille mit einem festen Griff. Ans Handy gewandt sagte er, mit betont freundlicher Stimme: »Hallo mein Bester, lange nichts von dir gehört , Bruder. Ich habe mir deine Tochter kurz mal geborgt.« »Johnny! Was hast du mit ihr gemacht? Wo bist du? Was willst du von ihr?«, rief er panisch in den Hörer. »Weißt du, ich habe schon lange nicht mehr so ein feines Mädchen bei mir gehabt und nebenbei sind wir auch noch verwandt.«, grinste er. Britta schaute ungläubig. Sie hatte noch nie etwas von einem Johnny gehört. Mit ihren großen blauen Augen starte sie den Mann, der Johnny hieß, entgeistert an. »Warum machst du das mit mir, Onkel?«, fragte sie und eine Träne rann über ihr Gesicht. »Ach Püppchen, hast‘ es etwa noch nicht geschnallt? Du bist nichts weiter als das Mittel zum Zweck, also bilde dir nichts ein!«, schüttelte er sachte den Kopf und spuckte zu Boden. Britta hatte schon verstanden, dass er nichts gutes mit ihr vor hatte, wollte aber nichts unversucht lassen. »Okay«, hörte sie die Stimme ihres Vaters. »Was willst du?« »Das, was du mir vor so vielen Jahren genommen hast!«, knurrte Johnny. »Was wäre das?« »Das weißt du ganz genau«, Johnny wurde allmählich wütend. »Ich will einfach nur mein blaues, Lieblingsauto wiederhaben!!« Ende ©2010 - Becky, Caro, Kadda

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