Donnerstag, 30. Juni 2011

It´s Raining Man

Und hier kommt auch mal wieder etwas Neues. Dieses Mal in der Form eines Drehbuches. Viel Spaß beim Lesen.

It´s Raining Man...

(Ein Park, es regnet und beinahe nirgendwo ist ein Mensch zu sehen. Unsere Protagonistin, nennen wir sie Lina steht im wahrsten Sinne des Wortes im Regen und sieht zu wie ein junger Mann ihr den Rücken zuwendet, bis er irgendwann im dichten Regen verschwindet. Sie ist allein. Schnief. Dramatische Musik spielt im Hintergrund, während sich Lina umwendet, auf den Boden sinkt und beginnt zu weinen. Der junge Mann verschwindet im Dunkel, ohne sich noch einmal um zudrehen – Ortswechsel)

(Schule. Die Klingel läutet und mit einer Wagenladung Taschentüchern sitzt sie vor ihrer Französischklausur. Das Einzige, was man auf ihren Bögen sieht, sind die Spuren ihrer Tränen.)

LEHRER:                     Die Zeit ist um Lina, bitte geben Sie die Klausur ab.
(Lina reicht ihm das leere Blatt und verschwindet ohne ein Wort aus dem Klassenzimmer.)
KLASSENCLOWN:  Was hat die denn, ihr Kuscheltier verloren? Verstehe mal einer die Weiber...
KLASSENZICKE:      Die will doch bloß die ganze Aufmerksamkeit auf sich ziehen.
LINDA:                        Ach seid doch einfach still.
(Linda ist Linas beste Freundin, doch weiß auch nicht, was passiert ist. Linda packt schnell ihre Sachen zusammen und läuft Lina hinterher.)
LINDA:                        Hey Lina, warte doch mal. Was ist los mit dir?
LINA:                           Da möchte ich jetzt wirklich nicht darüber reden. Ich fahr jetzt auch nach Hause.
(Lina will sich umdrehen, doch Linda hält sie an den Schultern zurück.)
LINDA:                        Also?
LINA:                           Was mit mir los ist? Nichts ist mit mir los, das ist ja gerade das Problem. Ich bin "nett                                      und freundlich, aber mehr auch nicht“. Ich geh´jetzt. (voll emotional)
(Lina wendet sich halb wütend, halb weinend von Linda ab und rennt beinahe aus der Schule heraus. Sie setzt sich in ihr Auto und fährt los.
Lina fährt schneller als erlaubt. Durch ihre Tränen im Auge sieht sie die Straßen nur noch wie durch einen Film. Dramatische Musik ertönt im Hintergrund.)
LINA (zu sich selbst):  Oh Mann, Lina, wie kann man nur so dumm sein?! Da kratzt du all deinen Mut                                    zusammen und sagst ihm, dass du dich in ihn verliebt hast und er antwortet, dass er                                      deine beste Freundin mag. Herzlichen Glückwunsch, du bist der Depp der Woche!
(Wütend tritt sie aufs Gas. Vor ihr erscheint eine rote Ampel. Notbremse. Ein Aufprall ertönt. Lina ist geschockt. – Ortswechsel)

(Zeitsprung. Der junge Mann sitzt zu Hause auf einem Bett und denkt über den vergangenen Tag nach. Ein klein wenig plagt ihn sein schlechtes Gewissen, hat er doch Lina vorhin eine Abfuhr erteilt. Um sich abzulenken verabredet er sich mit Leon (dem Klassenclown) zum Daddeln im Game-Center und greift nach den Autoschlüsseln. – Ortswechsel.)

(Der Gedanke * an Lina lässt ihn jedoch während der ganzen Zeit nicht los und so achtete er nicht auf die Straße. Er biegt ab und fährt in ein anderes Auto. Sein Kopf prallt auf das Lenkrad. Ohnmacht. – Ortswechsel.)

(Ein Krankenhaus, In regelmäßigen Abständen piepen die Apparate. Lina wacht auf, blinzelt erst und öffnet dann schließlich ganz ihre Augen. Sie erkennt einen jungen Mann im Bett nebenan liegen.)
LEON:                              Krankenhausfernsehen kann man echt knicken, nur ZDF & ARD!
(Kopfschüttelnd schaltet er den Fernseher aus und greift stattdessen nach einem Pudding auf dem Tablett mit dem Krankenhausmittagessen.
* wessen Gedanken? Leons, wer hätte das gedacht!)
LINA:                                 Leon? Was machst du denn hier? Was ist passiert?
LEON:                                Tja, wir sind wohl ineinandergekracht. Hast du dich denn zumindest ausgeheult?
(Lina ignoriert seine Frage)
LINA:                                  Ich kann mich an gar nichts mehr erinnern. Ist es schlimm?
LEON (grinst):                    Weiß ich doch nicht, falls du gerade auf dem Weg nach Hause warst, um den                                              Herd auszustellen, dann vielleicht schon.
LINA:                                 Wie lustig du doch heute wieder bist. Aber mal ernsthaft, dein Verband sieht                                            nicht so gut aus.
(Lina deutet auf Leons dicken Kopfverband, wo das Blut leicht durch zusickern scheint)
LEON:                                 Alles halb so schlimm. Du bist ja da. Sei froh, dass du geschlafen hast, als                                                      meine Oma vorhin da war, anderenfalls hätte sie dich einen Kopf kürzer                                                   gemacht. Ich bin schließlich ihr Lieblingsenkel.
LINA:                                  Sie hätte mich bestimmt gleich ins Herz geschlossen, da sie meinem charmanten                                              Lächeln nicht hätte widerstehen können.
LEON:                                 Na ja, in letzter Zeit bekommt man das ja nicht mehr so häufig zu Gesicht....
LINA:                                  Mir gings auch nicht so gut und deine Sprüche machen es dann auch nicht                                              besser.
LEON:                                 Das kann ja wohl nicht der Grund sein!
(Lina wird aufbrausend und richtet sich in Richtung Leon auf)
LINA:                                   Dein Scheiß bester Freund hat mich heulend im Regen stehen lassen und mit                                              gesagt, dass er meine beste Freundin liebt.
LEON:                                  Na dann Prost! Ne, jetzt im Ernst, das tut mir Leid für dich. Alex (tada, er hat                                               einen Namen!) ist sonst eigentlich nicht so uncharmant. Vielleicht kann ich dir ja                                               einen Regenschirm spendieren, fürs nächste Mal.
(Lina schenkt ihm ein aufrichtiges Lächeln)
LINA:                                   Mir wäre es lieber, wenn du mir den Regenschirm halten würdest, damit mich                                               der Regen erst gar nicht trifft.
LEON:                                  Ich schau mal grad in meinem Terminkalender nach... Samstag hätt` ich Zeit.                                                Spaß beiseite, auch wenn man mir es nicht anmerkt, ich find dich eigentlich                                                ganz okay und wenn du nicht  gerade wie sieben Tage Regenwetter schaust                                               sogar noch besser...

ENDE



© 2011, Becky, Caro, Kadda

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