Mittwoch, 30. März 2011

Günthers Glücksfall

Mal eine etwas andere Geschichte...

Günthers Glücksfall

Vor gar nicht all zu langer Zeit lebte ein kleiner Gnom namens Günther. Er war aber etwas besonderes, denn er konnte in die Zukunft reisen.
So schaffte er sich zum Beispiel vor allen anderen ein iPhone an oder fand immer schon vor allen anderen heraus, wer die aktuellste Staffel von Geramy´s next Topmodel gewonnen hatte. Außerdem trug er so immer die neusten Modetrends und alle Mädchen standen auf ihn.
Eigentlich freute er sich immer auf sein richtiges zu Hause, aber nach einiger Zeit wünschte er sich in der Zukunft bleiben zu können.
Denn das Traurige daran, immer allen um Längen voraus zu sein ist, dass die anderen einen über kurz oder lang für schwachsinnig halten, für einen Blödsinn redenden Faschingsclown. Ein solchen Leben ist sehr, sehr einsam...
Das Schlimmste daran war, dass er bereits wusste wie sein Leben – und das seiner Freunde – in Zukunft aussah.
Außerdem hatte er jemanden kennen gelernt. Ein kleines Mädchen in 2013. Immer wenn er dorthin reiste, trafen sie sich. (*Zusatzinfo: Günther kann nur bis ins Jahr 2013 reisen, weshalb wird noch erklärt...)
Was er jedoch nicht wusste, war, dass das Gnomenmädchen Elsa in die Vergangenheit reisen konnte und auf diese Weise unbedingt ihren früh verstorbenen Vater – Günther – kennenlernen wollte.
Als sie dieses Mal in das Jahr 2013 reiste, wollte sie endlich wissen was es mit dem Tod ihres Vaters auf sich hatte, weshalb sie das Haus aufsuchte, wo sie zu dieser Zeit mit ihrer Familie gelebt hatte.

Ein Blick durch das Wohnzimmerfenster zeigte ihr, wie sich ihr Vater gerade von seiner Frau Sophie verabschiedete, um zur Arbeit zu gehen. Zu diesem Zeitpunkt war ihre Mutter gerade mit ihr schwanger, doch Günther wusste davon noch nichts und würde es vermutlich auch nie erfahren.
»Hey, was machst du denn hier?» Günther, der wieder in die Zukunft gereist war, schaute interessiert in das Haus, welches Elsa beobachtete.
»Ach weißt du, ich bin auf der Suche meiner Wurzeln...«, antwortete Elsa.
»Kann ich dir helfen?«, fragte Günther und Elsa nickte.
Gemeinsam machten sie sich auf den Weg und verfolgten Günther Senior, der auf der gegenüberliegenden Straße lief.
»Warum verfolgen wir diesen Kerl? Er geht doch bloß zur Arbeit.«, flötete er.
»Pssst! Konzentrier´ dich, wir müssen dich genau im Auge behalten.«, zischte sie und folgte ihrem Vater über die Straße, ohne das er etwas mitbekam.
»Was ist denn mit dir los?«, fragte Günther verwirrt.
Im selben Moment hielt der Günther des Jahres 2013 inne und drehte sich um, als er diese seltsam vertraute Stimme hörte.
Ein Zentimeter vor ihm fuhr ein LKW vorbei, dessen Bremsen offenbar nicht funktionierten.

Das war Glück – glaubte er...

Ende

© 2010 - Becky, Caro, Kadda  

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