Montag, 4. April 2011

Die Herrentoilette

Ein Kino, eine Toilette und ..... ? Lest selbst...

Die Herrentoilette

»Sag mir wo die Sterne stehen.«, flüsterte der Protagonist auf der Leinwand im Kino seiner Geliebten ins Ohr.
Alle um mich herum waren von diesen Worten zu Tränen gerührt. Nur ich nicht. Ich hasste solche Kitschfilme. Horrorfilme braucht der Mensch!
Zu allem Überfluss – ich konnte gerade noch ein Gähnen unterdrücken – krallte meine Freundin ihre Finger in meinen Arm, da sie so von Tränen geschüttelt wurde.
»So einen Kerl brauchte man!«, schluchzte sie leidenschaftlich, während dich genervt die Augen verdrehte.

Nachdem der Film endlich endete – natürlich mit einem Happy End, was auch sonst – wollte ich schnell aufstehen und aus dem Saal laufen, bevor mich noch jemand als Besucher solche eines Films identifizieren konnte, doch hatte ich da nicht an meine Freundin gedacht...
»Schatz«, schniefte sie und hielt meine Hand fest umklammert »das war ja soooo romantisch, davon könntest du dir eine Scheibe abschneiden.«
»Klar doch, nichts wie dem Sonnenuntergang entgegen – ich geh mal auf´s Klo. Warte hier.«, zuckte ich mit den Schultern und ließ sie ein wenig ratlos stehen.
Tief atmete ich die Kloluft ein. Viel besser als die von tränen versüßte Luft im Kinosaal.
Ich musste grinsen.
Ich stellte mich vor ein Pissoir, machte den Hosenstall auf und holte meinen kleinen Freund raus.
Gerade, als ich mich erheblich erleichtern wollte, hörte ich plötzlich ein Geräusch aus einer der Kabinen (in denen sich die »Schlappschwänze« sonst versteckten).
Na da hatte aber einer Blähungen.
»Ey scheiß mal leiser!«, blökte ich den Toilettengang entlang.
»tschuldigung«, kam es zur Antwort. Da hielt ich inne. Das war doch eindeutig eine Frauenstimme.
»Äh«, schnell machte ich die Hose zu und stellte mich vor die Tür. «Kann ich dir helfen?«
»Ne neue Ladung Klopapier wäre nicht schlecht.«, antwortete die Frauenstimme.
»Kein Problem. DU bist dir aber schon sicher, dass du hier richtig bist?, reichte ich die Rolle unter der Tür hindurch.
»Ja, natürlich bin ich das.« Die Stimme klang so schön. Ich fühlte mich schon im Land der Träume. Doch da öffnete sich die Tür und eine als Mann verkleidete Person kam heraus.
»Danke für die Hilfe.«, nun klang die Stimme doch eher leicht männlich, mit einem weiblichen Touch.

Mein Gott, hör mit den Tabletten auf, dachte ich, als ich nun eindeutig identifizieren konnte, dass die Person ein Mann war.
Aber dennoch, die Stimme war so warm und ich fühlte mich direkt wohl in seiner Nähe. Schade nur, dass meine Freundin draußen auf mich wartete, sonst hätte ich mich vielleicht zu etwas hinreißen lassen können.
Irgendwie war das alles sehr verwirrend. War ich jetzt etwa schwul, so wie mit bei m Anblick dieses »sexy« Typen das Wasser im Munde zusammenlief?
»Ach«, dachte ich mir, scheiß auf das nervende Ding, das bestimmt jetzt noch im Kino flennt. Wurde Zeit, das mit ihr zu beende. Hatte eh nur Mitleid mir ihr.
Ich setzte meinen charmanten Blick auf und wandte mich an den hübschen Fremden.
»Na, wie siehts aus mit uns beiden?«, fragte ich gerade heraus.
»Ho ho, mein Schnucki, sei vorsichtig, du spielst mit dem Feuer.«
Er kam einen Schritt auf mich zu.
»Spielen? Mir dir? Aber da sag ich doch nicht nein.«, ich schlang meine Arme um ihn und wir küssten und leidenschaftlich.
Während seine Hand zu meinem Po wanderte öffneten sich unsere Lippen und ich erkundete mit meiner Zunge die Seine.
»Ähm... stör ich?«, plötzlich stand meine (bisher namenlose) Freundin in der Tür und war den Tränen nahe. Diesesmal wusste ich ganz genau, dass sie nicht wegden eines romantischen Films schluchzte.
Aber ich glaubte den Grund dennoch gefunden zu haben, sie hatte ihre Cola über ihre Hose geschüttet. Ja, daran muss es liegen, dachte ich mir.
Jedoch war ich zu vertieft in den heißen Kuss und konnte mich nicht von ihm lösen.
»Was soll der Scheiß, du Schwuchtel?!«, rief sie wutentbrannt!
»Was denn?, grinste ich »Hier!« ich ward ich nen Euro zu. »Kauf die ne neue Cola und zisch ab.«
Heulend rauschte meine Freundin – oder wohl eher Ex-Freundin – davon, nur um kurz darauf mit einer frischen Cola zurückzukommen. Mit einem lauten Gekreische schleuderte sie mit die Cola mitten ins Gesicht.
»Spinnst du, du bescheuerte Furie? Verpiss dich und geh heulen. Ich bin beschäftigt.«
»Das sieht man.«, meinte sie und rannte erneut raus. Ich kam mir schon vor. Wie an einem Bahnhof, denn nach einer kurzen Weile kam sie wieder und zog irgendein Anhängsel hinter sich her. Ich erkannte zwischen zwei heißen Kussphasen mit meinem »neuen«, dass es sich um einen Servicebeamten handelte.
»Könnten sie bitte mit dem Akt aufhören, es handelt sich um eine öffentliche Toilette, meine Herren.«, sagte der Beamte autoritär. Ich fand, dabei sah er wirklich sexy aus!
»Ach, sei doch still!«, stürzte ich mich auf ihn und wir fielen leidenschaftlich zu Boden.
»Okay«, jappste der Servicetyp.. »Liebesszenen zu weit sind verboten, aber gegen einen flotten Dreier ist sicherlich nichts einzuwenden.«
Er begann sich auszuziehen und wandte sich noch an meine Ex: »Wären sie so lieb und verlassen Sie bitte die Herrentoilette?«
Kreischend und wild vor Wut rannte sie hinaus und unser Stöhnen war im ganzen Kino zu hören.
Meine Ex sah ich nie wieder. Zum Glück!


Ende

© 2011 - Becky, Caro, Kadda

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