Samstag, 3. Dezember 2011

Wundersame Weihnachten

Passend zum Beginn der Weihnachtszeit haben wir  - endlich - eine schöne kleine Geschichte für euch.
Viel Spaß beim Lesen:
Wundersame Weihnachten

Es war einmal im Dezember, da lebte ein altes Ehepaar in einer Hütte im Wald. Sie besaßen nicht viel, nur das, was zum Leben nötig war und waren damit glücklich. Jedes Jahr zu Weihnachten ging der graubärtige Mann los in de Wald und suchte einen großen, schön gewachsenen Baum aus. Dieser wurde dann von seiner Frau mit wunderbar funkelnden Christbaumkugeln geschmückt.
Auch in diesem Jahr wollte der Mann wieder aufbrechen, um die schönste Tanne im ganzen Wald ausfindig zu machen. Draußen fegte jedoch heftiger Wind durch die Landschaft, sodass seine Frau große Bedenken hatte ihn gehen zu lassen. Doch er ließ sich nicht abhalten, wollte er in diesem Jahr doch ein ganz besonderes Exemplar von Tannenbaum mitbringen, da die ganze Familie eingeladen war. Zur Sicherheit nahm er also den Hund mit und brach auf.
Bereits nach wenigen Minuten hatte ein Schneesturm eingesetzt und der Schnee peitschte gegen das Gesicht des Mannes. Auch der Hund wurde sehr unruhig und so beschloss der Mann, sich einen Unterschlupf zu suchen, damit er sich nicht weiter verlief. Zu seinem Glück sichtete er kurze Zeit später eine kleine Höhle, in die er sich mit seinem Hund flüchtete.
Der Sturm tobte unaufhörlich und man konnte draußen die Hand nicht vor den Augen sehen. In der Höhle war es kalt und windig, ein Pfeifen huschte zwischen den Höhlenwänden umher und der alte Mann rückte näher an seinen Hund heran, um sich warm zu halten.

Währenddessen lief seine Frau unruhig in der kleinen Küche umher und breitete den Weihnachtsbraten vor. In Gedanken war sie allerdings bei ihrem Mann, da sie sich sehr sorgte, nachdem der Schneesturm eingesetzt hatte.
Doch die Laune der Natur ebbte nicht ab, sodass die Dunkelheit über den Wald hereinbrach. Bollkommen unvermittelt sprang der Hund plötzlich auf und rannte hinaus in den Schneesturm. Der alte Mann stand auf, versuchte ihm hinterher zu eilen und rief ihm nach. Doch das Einzige, was er hörte war der Wind. Dabei war ihm gar nicht aufgefallen, dass er sich sehr weit von der Höhle entfernt hatte. Die Situation schien aussichtslos. Er blickte sich Hilfesuchend um, doch natürlich konnte er nichts sehen, dank des Schnees. Da er jedoch aus hartem Holz geschnitzt war, machte er sich auf den Weg. Er würde es schon nach schaffen. Kurz darauf irrte er jedoch völlig orientierungslos durch den weißen Wald. Er wusste nicht mehr weiter und seine Glieder begannen zu frieren. Die Kälte zerrte an seinem Körper, während er verzweifelt nach Hilfe rief.
Gerade als er sich völlig kraftlos in den eisigen Schnee fallen lassen wollte, erregte in seinen Augenwinkeln seine Aufmerksamkeit. Ein Leuchten, vermutlich Meilen weit entfernt, doch ganz nah bei ihm. Das Licht flackerte auf und der alte Mann dachte schon, er fantasiere. Dennoch fanden seine zittrigen Füße plötzlich wieder Halt auf dem Schnee und trugen ihn Schritt für Schritt heran, bis er irgendwann nur noch einige Meter von der Lichtquelle entfernt war. Er war sich nicht sicher und eigentlich konnte es auch gar nicht sein, doch er erkannte die Umrisse einer Gestalt, die eine Laterne in den Händen hielt wie sein Vater sie eins besessen hatte, um sich tief unter der Erde in den schmalen Schächten des Bergwerks zurecht zu finden. Doch gerade als er nach der Gestalt greifen wollte, war diese verschwunden. Sie schien vom Wind davongetragen. Verwundert schaute er sich um, konnte die Gestalt jedoch nicht entdecken. Es war mysteriös. Nun hatte der alte Mann allerdings neuen Mut gefasst und stapfte durch den mittlerweile kniehohen Schnee. Da erkannte er auf einmal Fußspuren im frischen Schnee. Sie gingen nicht tief in den Schnee, sondern es schien, als wäre eine Person nur über den Schnee hinweggeschwebt. Ob es die geheimnisvolle Gestalt war? Aufgeregt folgte er der Spur. Endlich erblickte er das Leuchten wieder. Doch je näher herherankam, desto weiter schien es sich zu entfernen. Da hörte er ein Bellen, das ihm bekannt vorkam. Der Hund eilte plötzlich auf ihn zu und begrüßte ihn stürmisch. Dann rannte er wieder los und der alte Mann folgte ihm. Am Himmel sah er plötzlich Rauch aufsteigen und die kleine Hütte rückte näher. Die Lichter im Fenster brannten. Freudig rannte er auf die Hütte zu. Seine alten Knochen schienen federleicht und die sonstige Müdigkeit verflog. Er erblickte seine Frau, die am Fenster stand und ihm erleichtert entgegen blickte. Als er die Tür erreichte war sie bereits offen und seine geliebte Frau viel ihm in de Arme. »Ich wurde gerettet.«, murmelte er »ein Licht hat mich zu denen geführt, die ich liebe.« Sie blickte ihm in die Augen und lächelte: »Es war das Licht meines Herzens, dass dich zu mir zurück gebracht hat.«
Danach löste sie sich um ihrem Mann heißen Tee einzuschenken und dieser schloss die Tür. Gerade, als diese ins Schloss fallen wollte, sah er in der Ferne ein Licht aufleuchten, so kurz wie ein Zwinkern. Dann war es weg.
Also war es nicht das Licht des Herzens seiner Frau gewesen, aber sie sollte ruhig in dem Glauben bleiben. Er spürte tief in sich wie der Geist seines Vaters zurück gekehrt war, um ihn zu retten.

Leb wohl, dachte er, bis wir uns wiedersehen.